Rein ins Wasser: Anbaden 2025 im Ditfurter See

Harzletter, der Einhundertvierzigste.

Zeit zum Anbaden, Zeit, wieder in den Harzer Seen zu schwimmen. 

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Eigentlich ist das ja längst überfällig. Schließlich ist Ostern längst vorbei, der Mai ist fast rum – und noch keinmal in einem der Seen gewesen.

Das liegt am Wetter, na klar. Zwischendurch ging es mal über 20 Grad, aber dann wurde es wieder fröstelig. Und komisch; auch wenn ich das Eisbaden mittlerweile gewöhnt bin (siehe hier) – Sommerschwimmen im See ist was anderes. Das Wasser darf ruhig frisch sein, aber draußen sollte es zum Rumliegen reichen. Man will ja nicht bibbern, sondern sich schön in der Sonne räkeln.

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Deswegen habe ich das Anbaden verschoben, bis jetzt.

„Mein“ See ist der Ditfurter See, etwa sieben Kilometer von Quedlinburg entfernt. Eine ehemalige Kiesgrube, überschaubar klein, ein Inselchen in der Mitte, mehrere aufgeschüttete Sandstrände, ein Kiosk (Gil-Lato), der alles anbietet, was man am Wasser so braucht. Kein Eintritt.

Das Beste: Ich kann auf Nebenwegen bequem hinradeln. Das macht schon mal gute Laune und bringt den Kreislauf auf Touren, denn es geht zweimal eine stramme Steigung hoch. Genau das passende Anbaden-Aufwärm-Programm.

Am See liegen tatsächlich schon ein paar Menschen im Sand rum – denen kann ich gleich mein Smartphone für ein paar Beweisfotos in die Hand drücken. 

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Und dann: Kleider runter und rein ins Wasser. Bloß nicht viel Nachdenken, das habe ich bei den Eisperlen gelernt. Wenn man drin ist, ist es gut; jedes Rumbibbern vorher ist vertane Zeit. Anbaden kann so einfach sein. Passenderweise schwimmt gerade gemächlich eine Schwanenpaar vor mir. Langsam, elegant, ab und zu tauchen sie kopfüber nach unten ab. Sie lassen sich kein bisschen stören. Das habe ich auch nicht vor; erst einmal wieder ans offene Wasser gewöhnen.

Anbaden: Einfach rein ins Wasser

Die Wassertemperatur ist gut aushaltbar, ein paar Sonnentage haben schon gewirkt. Weiter draußen wird es stellenweise kühl – einfach ignorieren und weiterschwimmen. 

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Wie bei allen Seen im Harz ist die Wasserqualität im Ditfurter See sehr gut – so stand es in den vergangenen Tagen in den Zeitungen. Habe ich nie dran gezweifelt, das war schließlich immer so. Trotzdem braucht es jedes Jahr ein bisschen Zeit zur Anpassung. Das Anbaden ist leicht, das Rausschwimmen kostet immer etwas Überwindung. Das ist nicht wie im Freibad, wo ich unten die Kacheln sehe und der Beckenrand nie weit weg ist. Der See ist ein kleines, aber offenes Gewässer. Man erkennt nicht, wie tief es hinunter geht, ab und zu streift man Schlingpflanzen, die von unten hoch wachsen, und wenn man sich ein bisschen gruseln will, kann man sich riesige Welse vorstellen, die angeblich tiefer im See herumschwimmen.

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Doch auch daran gewöhnt man sich; ich weiß, dass nach ein paar See-Durchquerungen alles ganz selbstverständlich ist. Nichts geht über Schwimmen draußen in der Natur. Auch jetzt schon, beim Anbaden und ersten Ausprobieren: Vögel lärmen, die beiden Schwäne umkreisen mich, ab und zu kommt ein bisschen Wind auf und das Wasser kräuselt sich. Die Pflanzen am Ufer sind im frischen Grün, etliche Wasservögel sind dort mit Nestbau und was auch immer beschäftigt.

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Ich will dieses Jahr noch ein paar weitere kleinere Harz-Seen anschwimmen und anbaden – Ditfurt ist wirklich nett, aber es gibt darüber hinaus einiges zu entdecken. Ein paar Hinweise habe ich mir im Netz schon rausgesucht. Beispielsweise den Hasenbacher Teich, den Grumbacher Teich, den Bremer Teich. Oder der Süßer See (der heißt wirklich so). Allein die Namen sind schon verheissungsvoll, ich werde mich da in den nächsten Tagen und Wochen umsehen.

Und nach dem Anbaden? Abtrocknen, umziehen (hinterm Baum), noch ein bisschen in der Sonne rumsitzen, dann zurück radeln. Wieder zwei Steigungen, nach dem Schwimmen fallen die sonderbar leicht.

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Die Sommer-Bade-Saison ist hiermit eingeläutet.


Vergangene Woche war ich am Blauen See.

Hier habe ich aus Anlass des Kriegsendes vor 80 Jahren ein paar Friedhöfe der Umgebung besucht.

Davor war ich mit dem Motorrad von Mansfeld nach Seesen unterwegs.

Hier ging es um die Harzquerung von Wernigerode nach Nordhausen.

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