Harzletter, der Einhundertzwanzigste.
„Es schneit wie wild, selbst bis in die Talstation“, sagte der Betriebsleiter der Wurmbergseilbahn, Fabian Brockschmidt. Die Schneekanonen stünden bereit, die Skifahrer dürften sich freuen. So verbreitete es dpa in der vergangenen Woche, verbunden mit der Nachricht, dass der Harz sich zum Wochenende auf einen Touristenansturm vorbereite.
Endlich Schnee, endlich Rodeln und Skifahren!
Der Satz mit dem wilden Schneetreiben wurde es gern weiterverbreitet: Von Bild bis Sat1, in allen nord- und mitteldeutschen Tageszeitungen, nur der NDR dimmte die Stimmung ein bisschen runter: „Weiter keine Pisten offen – Schneekanonen laufen“ schrieb er am Sonntagmorgen. Am knalligsten kam wie gewohnt die Bild um die Ecke: „Deutscher Wintersportort erwartet Touristen-Invasion“ titelte das Boulevardblatt. Unterzeile: „Jetzt verwandelt sich der Harz in ein Winter-Paradies“. Dazu Fotos von fröhlichen Skifahrern bei sonnigem Wetter mit reichlich Schnee. Nett gemeint, liest man auch gern, ist trotzdem Wunschenken.
Die Skipisten sind noch geschlossen
Die Ski- und Rodel-Realität war dann am Wochenende nicht ganz so schneereich. Es kam einiges runter, vor allem in den höheren Lagen, aber für Sonntagnachmittag wurde schon wieder Regen prophezeit. Und die Skipisten blieben ausnahmslos geschlossen, die Sessellifte standen still. (Alle Fotos sind von den verschiedenen Harz-Webcams aufgenommen).
Es war vielleicht das lange Wochenende mit Montags-Feiertag in Sachsen-Anhalt (kleine Zwischenfrage: Warum wird dort eigentlich Heilige-Drei-Könige gefeiert? In Bayern und Baden-Württemberg verstehe ich das, aber Sachsen-Anhalt?), das die Erwartungen befeuerte. Man wünscht sich einfach Schnee und möglichst viele Besucher – die paar Skipisten sollen ja auch zumindest für ein paar Tage in Betrieb gehen können.
Bei den Langläufern ging ein bisschen mehr. Laut der sehr lobenswerten – weil topaktuellen und informativen – Webseite loipenberichte.de konnten Ski-Langläufer am Sonnenberg, auf der Hahnenkleer Bergloipe und von Oderbrück bis zum Großen Winterberg in die Spur gehen. Der Schnee war noch etwas spärlich, die Spuren handgetreten und zwischendurch kamen Gras und Steine durch. Aber das schreckt die wahren Skifreunde nicht.
Auf dem Brocken: eher neblig, nach den stürmischen Tagen mäßiger Wind, minus sechs Grad. Dort oben ist natürlich kein Skigebiet – obwohl ich in vergangenen Jahren auch schon ein paar Langläufer gesichtet haben. Und eine Wanderung hinauf ist bei den Bedingungen nicht gerade ein Highlight. Aber Brocken geht ja bekanntlich immer.
Die Wintersport-Aussichten sind gut
Aber es ist nicht alles trüb und neblig, die Aussichten sind sogar richtig gut. Nachdem am Montag die Temperaturen kurz nach oben gehen, soll es ab Dienstag kalt werden und der Schnee wirklich kommen. Und für kommendes Wochenende sind Minus-Temperaturen und Sonnenschein angekündigt.
Aber es ist nicht alles trüb und neblig, die Aussichten sind sogar richtig gut. Nachdem am Montag die Temperaturen kurz nach oben gehen, soll es ab Dienstag kalt werden und der Schnee wirklich kommen. Und für kommendes Wochenende sind Minus-Temperaturen und Sonnenschein angekündigt.
Und dann sind da noch die Eisperlen
Dann gibt’s da noch die Einheimischen, die sich durch übertrieben positive Wetter-Durchsagen nicht verrückt machen lassen. Und lieber ihr Wintervergnügen der besonderen Art zelebrieren:
In Neustadt im Südharz stand am Samstag das traditionelle Winter-Anbaden an. Da durften meine Eisperlen nicht fehlen. Vor reichlich staunendem, gut eingemummelten Publikum tauchen sie fröhlich ins vereiste Waldseebad ein. Nicht als einzige Gäste – das Neustädter Anbaden ist eine überregional beachtete Aktion. Und für alle Beteiligten ein großer Spaß.
Muss ja nicht immer Ski und Rodel sein – wobei das später bei den Eisperlen auch noch kommt. Sie sind immerhin eine Abteilung des Skiverein Hasselfelde e.V. – das verpflichtet (Foto: Silvie).
Na denn: Let it snow, let it snow, let it snow.
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Zuletzt ging es um die Restaurierungen in Quedlinburg: Stiftsberg und Fleischhof.
Davor feierten wir Bergweihnacht auf der Grube Glasebach.
Dann ich in Erinnerung an Johann Wolfgang Goethe Richtung Brocken unterwegs.
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Auf Instagram findet der Harzletter auch statt: www.instagram.com/harzletter.de/