Harzletter, der Sechsundsechzigste.
Alle reden vom Wetter – natürlich auch die Bahn. Was waren das für herrliche Zeiten, als noch solche Sprüche und solche Anzeigen und Werbefilme möglich waren. Das Motiv ist über 60 Jahre alt, und gefühlt geht’s seitdem mit der Bahn bergab. Gut zu besichtigen ganz aktuell bei Sturmtief Zoltan: An vielen Bahnhöfen und auf vielen Strecken ging nichts mehr.
Ich selbst hab’s in Halberstadt am Donnerstag Abend erlebt. 10 Minuten Verspätung wurden angezeigt, dann 20, dann 30, dann 40. Dann habe ich mir ein Taxi genommen (und zum Glück auch gefunden). Kostete zwar mehr als das Deutschland-Ticket, aber ich war im Trockenen und im Warmen und musste nicht mehr darauf warten, dass kein Zug nach Nirgendwo fährt.
Wetter und Bahn ist natürlich eine tödliche Kombi, und Bahn-Bashing eine ziemlich abgenudelte Angelegenheit aus der Abteilung billige Witze. Aber wenn man dann selbst da steht und wartet und nichts passiert und überhaupt – ist nicht schön. Danke CSU (als Dauer-Verkehrsminister-Partei).
Wetter-Kapriolen vor Zoltan
Bevor pünktlich zu Weihnachten das Sturmtief heranrauschte, gab es ein paar bemerkenswerte schöne Wetter-Phänomene.
Zum Beispiel die Sonne über dem Quedlinburger Weihnachtsmarkt. Der Himmel war blau, das Thermometer kletterte auf acht Grad, es lag fast ein bisschen Frühling in der Luft. Und statt Glühwein durfte es schon mal ein Gläschen Weißwein sein.
Oder der Abendhimmel auf einer Rad-Runde um Ditfurt und auf dem Weg zurück nach Quedlinburg. Magisch. Leuchtende Himmelsfarben, ganz sanftes, klares Licht und im Hintergrund grüßte immer mal wieder der Brocken. Auch, wenn das sehr platt klingt: Einfach wie gemalt.
Und jetzt ist fast schon Weihnachten
Die letzten Vorbereitungen, noch einmal unterm Regenschirm durch die Stadt in den Supermarkt.
Der Weihnachtsmarkt ist weitgehend abgebaut, ein paar Unentwegte stehen mit dem letzten Glühwein unter irgendeinem Vordach.
Und trotz Schlecht-Wetter gibt es weiterhin Besucher, die vor dem Rathaus wasserdicht eingepackt den Erläuterungen der Stadtführer zuhören. Quedlinburg ist halt schön, auch im Regen, auch am Weihnachts-Vorabend.
Morgen, am 24sten: Um 8 Uhr Sonnenaufgangsbaden mit den Eisperlen im Waldbad Hasselfelde. Pflicht-Zubehör: rote Mütze und Kerze, es soll ja festlich zugehen. Danach kann kommen was will, wer da eintaucht, ist gegen Weihnachtsstress immun. Ich werde berichten.
Allen ein frohes Fest, eine entspannte Zeit, Vorsicht bei Alkohol und Süßkram, und ganz allgemein: Friede unter den Menschen (auch wenn das wohl ein frommer Wunsch bleiben wird).
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Vergangene Woche besuchten wir hier den Sendeturm auf dem Brocken.
Die Ausstellung des Harz-Malers Pascha Weitsch in Braunschweig war hier das Thema.
Dann waren wir hier noch auf Arztsuche in Hasselfelde.