Mit dem Rad zu den Sandsteinhöhlen im Heers

Harzletter, der Dreiundfünfzigste.

Die Berichte vom „Wolfsmenschen“ und das Foto, das die Bild-Zeitung präsentierte, brachten mich auf die Idee, mir die Sandsteinhöhlen bei Blankenburg einmal anzusehen. Sie liegen mitten im Waldgebiet „Heers“, und weil das nur rund 15 Kilometer von Quedlinburg entfernt ist, lohnt es sich, das Rad zu nehmen.

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Die Tour ist entspannt; kaum Steigungen, schöne Landschaften – hinter Westerhausen geht es Richtung Börnecke dicht am Kamelfelsen vorbei, wo auch ein Weinberg des Gutes Kirmann liegt. Danach fängt schon der Wald an. Zum Glück sind die Sandsteinhöhlen gut ausgeschildert; ohne diese Schilder hätte ich da nie hingefunden.

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Auffällig ist zunächst, dass der Boden immer sandiger wird, im Harz kannte ich bisher sowas nicht. Kiefernwälder, die an die Ostseeküste erinnern – ich hätte fast erwartet, dass irgendeine Düne auftaucht. Die kommt nicht, aber nach einigem Zickzack öffnet sich der Wald und das Gebiet der Höhlen tut sich auf.

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Und das ist wirklich beeindruckend. Mitten im Wald eine freie cremefarbene Fläche, etwa zwei Fußballfelder groß, am Rand die Höhlen, ein paar Felsen in der Mitte. Es ist sofort klar, dass dies ein besonderer Platz ist, und dass sich hier bereits die alten Germanen und wer auch immer getroffen haben sollen, erscheint ziemlich logisch. Bei Wikipedia heißt es, dass sich hier ein germanischer Thingplatz befunden haben soll.

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Heutzutage kommen gern Esoteriker, spirituell Angehauchte, Altertums-Begeisterte und eben auch der ein oder andere „Wolfsmensch“ vorbei. Seit Jahren gibt es regelmäßig Berichte in der Lokalpresse über merkwürdige Vorkommnisse rund um die Höhlen. Erfrischend bodenständig ist die Sichtweise der örtlichen Förster und Waldarbeiter: Denen ist es egal, in welcher Aufmachung und zu welchem Zweck Menschen zu den Höhlen kommen – solange sie kein Feuer anzünden und ihren Müll wieder mitnehmen.

Es soll noch zwei kleinere, nicht ausgeschilderte Sandsteininseln im Heers geben; ich habe mich aber nicht auf die (wahrscheinlich erfolglose) Suche begeben.

OB-Stichwahl in Nordhausen

Werden wir ausnahmsweise mal politisch: Im thüringischen Nordhausen im Südharz könnte erstmals ein AfD-Politiker Oberbürgermeister einer deutschen Stadt werden. Jörg Prophet von der AfD lag im ersten Wahlgang mit 42,1 Prozent der Stimmen deutlich vorn. Zweiter wurde der parteilose Amtsinhaber Kai Buchmann mit 23,7 Prozent. Die Stichwahl findet am 24. September statt und wird bundesweit Beachtung finden.

Interessanterweise rufen nur die Grünen explizit zur Wahl Buchmanns auf. SPD und CDU halten sich zurück, da der Parteilose nicht unumstritten ist in seiner Art der Amtsführung.

Jörg Prophet hat mit Aussagen zur Befreiung des KZ Mittelbau-Dora Aufsehen erregt. Ihm wird in dem Zusammenhang ein „geschichtsrevisionistisches Weltbild“ vorgeworfen.

Ich bin gespannt, wie die Nordhäuser morgen entscheiden werden – Stichwort Brandmauer.

Der Newsletter der vergangenen Woche über „die Hölle von Q“ findet sich hier.

Über eine Rad-Wanderung im Selketal gibt es hier zu lesen.

Und die Minnesänger/innen auf Burg Falkenstein werden hier abgefeiert.

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