Harzfrühling, Osterfeuer – und ein ausgebüxtes Stachelschwein-Pärchen

Harzletter, der Siebenundzwanzigste.

Jetzt steht es fest: Der Winter ist vorbei – Harzfrühling ist angesagt.

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Woher ich das weiß? Die Mitteldeutsche Zeitung hat für diese Saison ihren „Harz-Ticker“ eingestellt. Und das passiert erst, wenn wirklich gar nichts mehr geht.

Oder, in den Worten der mz: „Wir berichteten über die Schmalspurbahn, gespurte Loipen, Schneehöhen, die besten Ausflugsziele und Webcams sowie das aktuelle Wetter. Da in dem Ferien- und Urlaubsgebiet Harz kaum noch Schnee liegt, endet der Harz-Ticker für diese Saison.“

Ein bisschen Wehmut kommt da schon auf. Die paar Schnee-Wochenenden waren sehr überschaubar. Und meine neuen Langlaufskier bleiben weiter unbenutzt. Klassische Fehlkalkulation. Aber ein nostalgisches Schneefoto gönnen wir uns noch (siehe oben).

Nach dem Winter ist vor dem Osterfeuer.

Und das ist natürlich ein Harzer Großereignis. Am Karsamstag-Abend und vereinzelt auch Ostersonntag wird es an allen Ecken und Enden brennen. Die einzelnen Orte und Stellen aufzuzählen, würde eine endlose, ziemlich langweilige Liste ergeben. Vor Ort weiß man sowieso Bescheid.

Na klar, Goethe, Osterspaziergang: „Vom Eise befreit sind Strom und Bäche …“, aber neben ersten Frühlingsgefühlen ist es einfach schön, mit einem Glas in der Hand und in angenehmer Begleitung den Flammen zuzuschauen (ökologisch ist das nicht so korrekt, oder?).

Kleine Schlaumeierei (aus Wikipedia): „Der Brauch des Osterfeuers ist germanischen – früher auch als heidnisch bezeichneten Ursprungs. Das älteste schriftliche Zeugnis ist ein Briefwechsel zwischen dem Missionar Bonifatius und Papst Zacharias aus dem Jahre 751. In diesem Brief wird ein Brauch beschrieben, der als ‚ignis pachalis‘ (Passahfeuer) bezeichnet wird.“

In dem Zusammenhang kommt aus dem Hotel- und Pensionsgewerbe der Hinweis auf noch reichlich freie Betten zu Ostern. Fahren weniger Besucher in den Harz? Kommen sie erst in letzter Minute? Fahren sie weiter weg? Oder bleiben sie lieber zu Hause, weil das Geld nicht mehr so locker sitzt? Wir warten ab und schauen, was Ostern wirklich abgeht. Meine Prognose: Wenn das Wetter schön wird, wird es auch schlagartig voll – falls nicht, dann eben nicht.

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Zwei Weißschwanz-Stachelschweine (Männlein und Weiblein und soooo niedlich!) halten Thale und den Rest-Harz in Atem. Sie sind aus dem Tierpark Hexentanzplatz ausgebüxt und blieben erst einmal verschwunden. Etwa auch Frühlingsgefühle? Einfach mal was Verrücktes machen? Aber wer weiß schon wie so ein Stachelschwein tickt.

Inzwischen gibt es eine halbe Entwarnung: Stacheldame „Brain“ wurde entdeckt und wieder eingefangen. Und es gibt eine Spur zu dem zweiten Kollegen.
(Foto: Dezidor – wikimedia-commons)

Den Newsletter der vergangene Woche über ein bemerkenswertes Straßenschild in Quedlinburg gibt’s hier.

Ein Besuch bei einen der markantesten Lost Place im Harz wird hier beschrieben.

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