Goldener Oktober, Harz-Turm, Unterwegs mit der Selketal-Bahn

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Harzletter, der Fünfte.
Der Oktober ist golden, ganz klischeehaft, oder eben rot, wie gerade das Quedlinburger Rathaus. Der wilde Wein dort an der Fassade leuchtet und wird rauf und runterfotografiert, es ist teilweise über 20 Grad warm, es ist unglaublich.

Beste Bedingungen also für Herbst-Touren und -Ausflüge. In den Harz, wohin sonst? Ich mache mich mit der Selketal-Bahn auf den Weg.

Eine dazu passende Meldung: Die mit Spannung erwartete neue Harz-Attraktion, der „Harz-Turm“ bei Torfhaus, wird wohl erst im Frühjahr 23 fertig. Eigentlich sollte es vor Weihnachten dieses Jahres losgehen, nachdem es bereits einige Verzögerungen gab. Jetzt können die Stahlteile nicht wie geplant geliefert werden – Krise, erhöhte Kosten, weshalb auch immer.

Wenn es dann soweit ist, wird ein 65 Meter hoher Aussichtsturm (mit Rutsche!) in den Himmel ragen – höher ist in Deutschland keiner.

Aber was dampft und zischt und fährt ist die HSB, die Harzer Schmalspurbahn. Zum Beispiel von Quedlinburg Richtung Selketal – es muss ja nicht immer die Grand Tour auf den Brocken sein. Ich hab’s spontan sogar noch kürzer gemacht: Quedlinburg – Gernrode, gerade mal zwölf Kilometer Strecke, hin und zurück kosten schlappe acht Euro (das ist natürlich teuer gemessen an ÖPNV-Tarifen, aber hier kommt ja das Feeling und der Spaß des Hogwart Express dazu).

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Zwei Museums-Züge nebeneinander auf dem Bahnhof Gernrode

Also einsteigen und losdampfen. Und während der gemächlichen Fahrt auch mal den Wagen verlassen und auf den Außenpodesten (wie heißen die Eisenbahnerisch korrekt?) den Fahrtwind und den Dampf der Lok spüren und riechen.

Leider liegt der Bahnhof Gernrode ziemlich außerhalb des Ortes, wenn man, wie ich zu der Cyriakus-Kirche will, ist ein kleiner Fußmarsch fällig. Die Stiftskirche wirkt in dem überschaubaren Gernrode völlig überdimensioniert, ihr Baubeginn ist auf ds Jahr 959 datiert, sie ist reinstes Mittelalter, und allein schon von ihrer Größe und Wuchtigkeit beeindruckend. Es ist wenig los – an einem Montag sowieso – touristisch ist diese Harzecke weitgehend unbeachtet.

Zurück geht’s dann mit dem Schienenbus Baujahr 1955. Holzsitze, die Ausstattung eher basic, aber wieder ein großer kindlicher Spaß (als einziger Passagier).

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Erwin Klein
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