Festivals im Harz 2024: Rockharz, Rocken am Brocken und mehr. Und: Klopstock 300

Harzletter, der Dreiundneunzigste.

Es ist Festival-Zeit. Und das heisst im Harz vor allem: Rockharz. Das Festival am Fuß der Teufelsmauer („the devil’s wall“) ist ein bundesweiter Klassiker – 30.000 Besucher werden vom 3. bis 6. Juli anreisen, natürlich ist es seit Monaten ausverkauft.

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Ich erinnere mich gern an meine persönliche Rockharz-Premiere im vergangenen Jahr (siehe hier): Bei weit über 30 Grad in praller Sonne mit all den anderen Verrückten, das hatte was.

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Dieses Jahr gibt es ein Festival-Highlight der Extraklasse: Judas Priest, die „Metal Gods“ aus England, werden am Samstagabend auf der Bühne stehen. Sie sind ohne jede Übertreibung absolute Weltstars, aber natürlich inzwischen in die Jahre gekommen. Gegründet wurde die Band 1969, Sänger Rob Halford ist seit 1973 dabei, Bassist Ian Hill sein 1970, Gitarrist Glenn Tipton seit 1974. Alle gut über 70, doch weiterhin mit nietenverzierten Lederklamotten hochtourig unterwegs. Das aktuelle Album „Invincible Shield“ erhielt durchweg gute Kritiken, steht ganz oben in den Verkaufslisten und wird bei ihrem Auftritt auf dem Ballenstädter Flugplatzgelände sicher zu hören sein.

93 Festival Judas Priest

Gegen Judas Priest (Foto: Zach Petersen via Wikimedia Commons – Anmerkung: Das Foto ist von 2005, da waren die Herren optisch noch ein bisschen knackiger) stehen alle anderen Festival-Bands natürlich eher im Schatten – aber Bruce Dickinson, Hatebreed oder Amaranthe haben (neben vielen anderen) natürlich auch ihre Fans.

Es wird auf jeden Fall laut und heftig – ich überlege noch, ob ich versuche, eine der letzten Tageskarten zu ergattern. Vielleicht belasse ich es bei einer kleinen Wanderrunde zu den Gegensteinen und schaue mir den Festival-Betrieb eine Weile von oben an; allein die Szenerie ist schon Weltklasse (und kost nix).

Aber es gibt ja nicht nur Rockharz.

Weitere Festival-Termine im Harz

Und so ein Massen-Festival ist ja auch nicht jedermanns Sache. Die kleinen, sehr lokalen Festivals sind zwar meist nicht so durchorganisiert und präsentieren keine großen Namen auf der Bühne, haben aber gerade deswegen oft ihren eigenen Charme.

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Rocken am Brocken (Untertitel: Natur.Musik.Freundschaft) gehört auf jeden Fall dazu. Das Festival (1. bis 3. August) ist selbst schon ein Klassiker, aber erfreulich überschaubar geblieben. Die Musik: eher heftig, gern auch politisch, die Zelt-Location ist Best-of-Harz (Elend bei Sorge), ein Knaller ist das nahe Waldfreibad Elend, wo sich die Festival-Besucher gegen kleines Geld abkühlen können. Drei-Tages-Karten gibt es noch für 139 Euro, die Tageskarten sind für 70 zu haben.

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Am 6. Juli gibt es in Clausthal-Zellerfeld das 18. Pfauenteiche-Rocken. Open Air & Biker-Party. Drei Bands treten auf, Headliner sind „Fox & the Stolen Geese“, es wird kompromissloser Hardrock versprochen.

Sphärischer und elektronisch geht es beim elften Hexenwerk in Elbingerode zu. Vom 25. bis 28. Juli wird aufgelegt – wer dort am Start sein wird, ist online bisher nicht bekannt gegeben. Dazu werden Kunstinstallationen und allerhand Mystisches geboten. Tagestickets kosten 55 Euro.

Vom 2. bis 4. August findet in Bad Harzburg auf dem Gelände der Galopprennbahn „Yellow Jockey“ statt. Eigentlich kein Festival, sondern drei Konzerte an drei aufeinander folgenden Tagen: Nico Santos, Vincent Weiss und Bosshoss. Alles bekannte Namen, Stehplatz-Tickets kosten jeweils 60 Euro.

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Dann wäre da noch „Rock am Beckenrand“ am 30./31. August in Wolfshagen. Laut Untertitel das Festival mit Sprungturm, und das klingt schon mal gut. Musik im und am Waldfreibad Wolfshagen; angeboten werden Punk, Rock, Metal, Electronic – also von allem etwas – und lauter Bands, deren Namen ich noch nie gehört oder gelesen habe. Ticket: 80 Euro.

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Zum Schluss ein Festival etwas nördlich vom Harz: In Rohrsheim findet zum elften Mal „Rock im Garten“ statt. Am 20. Juli für sympathische 33 Euro Eintritt. Die Musik: straighter Punk, dafür stehen schon die Bandnamen: Rantanplan, Drei Meter Feldweg, Rasta Knast, Dead Honneckers, und weitere. Es dürfte laut werden.

Klopstock hat Geburtstag

Der Dichter aus Quedlinburg hat am 2. Juli Geburtstag – es ist sein 300ster. Und obwohl Friedrich Gottlieb Klopstock heute kaum noch gelesen wird, war und ist er doch eine literarische Berühmtheit und ein großer Sohn Quedlinburgs.

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Sein Geburtshaus am Schlossberg ist heute Museum (und lohnt einen Rundgang), und natürlich hat sich die Stadt rund um diesen Termin einiges einfallen lassen.
Am 30. Juni wird in Sankt Wiperti sein Stück „Der Tod Adams“ aufgeführt,
am 1. Juli gibt es nachmittags eine Stadt-Sonderführung,
am 2. Juli findet im Käsekuchencafé (gleich neben dem Museum) eine Lesung statt – natürlich bei Kaffee und Kuchen.

Weiterhin:
Zwei Konzerte, eine Dichterlesung, und eine Aktion von Studierenden „Klopstock in 7 Minuten“ und noch mehr. Details zu all dem auf der Webseite der Stadt.
Gute Aktion!

Vergangene Woche war ich auf einer Motorradrunde von Thale nach Pullman-City.

Hier ging es an der Teufelsmauer entlang.

Um einen Ausflug nach Benneckenstein geht es hier.

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