Zweite Harz-Motorrad-Runde: Von Thale über Allrode und Stiege nach Pullman-City

Harzletter, der Zweiundneunzigste.

Die nächste Motorrad-Tour im Harz; diesmal eine ausgedehnte Feierabendrunde auf Nebenstraßen. Es ist schließlich Sommer, die Abende sind lang, das Wetter passt – wenn nicht jetzt, wann dann?

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Ausgangspunkt ist Thale am nördlichen Harzrand, aber dort nehmen wir nicht die übliche Straße nach Friedrichsbrunn, sondern halten uns weiter rechts Richtung Treseburg. Eine Nebenstrecke im besten Sinne: schmal, kurvig, kaum Verkehr. Es geht zügig nach oben, die Straße schraubt sich in schönen Serpentinen ein paar Kilometer den Harz hinauf. Die Kurven sind unübersichtlich, man muss auf Entgegenkommende aufpassen, aber wir sind ja nicht zum Rasen hier.

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Treseburg liegt malerisch im Bodetal, eigentlich ein perfekter Ort für einen kurzen Stopp, aber es geht ja gerade erst los, also gleich weiter.

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Wir bleiben auf der Straße Richtung Allrode – und jetzt folgt eine Traumstrecke für Motorradfahrer: abwechslungsreich, eine schöne Tal-Landschaft, kurvig, aber nicht zu sehr, man kann beschleunigen und sich dann wieder schön in Seitenlage fallen lassen. Genau dafür muss Motorradfahren einst erfunden worden sein, das ist genau das Gefühl, das die meisten Biker suchen, wenn sie am Wochenende im Harz unterwegs sind – abgesehen von den Tempo-Süchtigen, die einfach nur schnell sein wollen.

Und genau dieses Gefühl finden die wenigsten, wenn sie im Pulk und auf Straßen, auf denen alle fahren, unterwegs sind.

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In Allrode kurzes Orientieren, dann geht es genauso entspannt weiter Richtung Stiege. Schöner Ort im Oberharz: Schloss, zwei Teiche, die Stabkirche – aber dafür ist keine Zeit, das nehmen wir nur im Durchfahren mit. Rechts ab geht es nach Illfeld, auch hier wieder eine Nebenstraße, die sich durch den weitgehend baumlosen Hochharz windet. Und wieder die Schönheit der Nebenstrecke.

Doch damit ist es vorbei, als wir auf die B 81 treffen. Die zieht sich von Thüringen aus durch den gesamten Harz und ist auf dem Teilstück bis Hasselfelde einer der Motorrad-Unfallschwerpunkte.

Das merkt man sofort, wenn man nach rechts abbiegt: Rüttelstreifen, Leitplanken, die bis auf den Erdboden reichen, reichlich Warnhinweise. Aber eben auch eine einladend breite und kurvige Strecke, die zum Beschleunigen förmlich auffordert. Und wenn man nicht gerade Samstagnachmittags unterwegs ist und ständig auf Mitglieder der Highspeed-Fraktion gefasst sein muss, macht es richtig Spaß, hier ein paar PS mehr auf die Straße zu bringen.

Motorrad-Treffpunkt Pullman-City
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In Hasselfelde kennen wir uns aus, rollen gemächlich durch und warten auf eine Abzweigung der speziellen Art: Pullman-City, die Westernstadt. Hier sind Biker ausdrücklich erwünscht; Cowboys und Motorrad-Fahrer, das passt ja auch gefühlmäßig. Beide irgendwie irgendwie wild und verwegen, lonesome riding in freier Natur und nur nach ihrer eigenen Nase unterwegs. Na ja, die Realität in Bezug auf Motorrad-Fahrer ist ein bisschen anders: Die meisten sind inzwischen ältere Herren, die auf ihren überteuerten Harleys dem Duft von Freiheit und Abenteuer nachspüren und es dann doch am Ende des Tages ganz gern ein bisschen komfortabel haben (vermute ich einfach mal so – ich bin da natürlich gaaanz anders, ha!).

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Auf jeden Fall gibt beim Pullman-Eingang einen extra Motorrad-Parkplatz mit einem hölzernen Bike, auf dem gern Kinder rumrutschen. Dazu ein Laden mit Terrasse zum Relaxen und Fachgespräche-Führen mit anderen Motorrad-Kollegen.

Dann geht’s weiter Richtung Norden vorbei an der Rübeland- und Rappbode-Abzweigung, um rechts nach Wienrode und Timmenrode abzubiegen. Endlich wieder Nebenstraßen, schön gemütlich geht es nach einem lohnenden Zusatzschlenker über Börnecke, Westerhausen und Warnstedt zurück zum Ausgangspunkt.

Alles in allem: Gut 70 Kilometer entspannte Freude in frischer Luft – was will man mehr?

Der Harz: Faszinierende Landschaften

In der Stadtbibliothek Braunschweig fiel mir zufällig ein wunderbares Buch in die Hände: „Der Harz – Faszinierende Landschaft in der Grafik von 1780 bis 1830″.

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Es ist das Buch zu einer Ausstellung von 2016, liegt also schon ein paar Jahre zurück. Dort haben die Kulturstiftung Wernigerode und Dr. Peter Bode, ein Hamburger Privatsammler, über einhundert seltene Harzansichten, die zwischen 1780 und 1830 entstanden sind, gezeigt.

Wunderbare, meist sehr idyllische und idealisierende Harzansichten – das Leben zu dieser Zeit im Harz war mit Sicherheit kein Spaziergang in romantischer Landschaft. Faszinierend: Vieles sieht noch fast genauso aus wie vor 200 Jahren – mit Betonung auf fast. Und wirklich niedlich die kleinen Menschen im Vordergrund, die dort oft zur Dekoration der Harzlandschaften aufgestellt sind.

Hier einfach mal ein paar Abbildungen wahllos zusammen gepackt – wer kennt die Orte, nennt die Namen?

Nichts Neues zum Harzturm

Dieses Wochenende ist er geöffnet, ansonsten wird weiter an der Fertigstellung gearbeitet (dieser Running Gag ist zu gut). Rasantia, die Super-Rutsche, habe ich im Blick und fest für mich eingeplant.

Vergangene Woche war ich hier unterwegs an der Teufelsmauer.

Um einen Ausflug nach Benneckenstein geht es hier.

Die Königstage in Quedlinburg werden hier beschreiben.

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Auf Instagram findet der Harzletter übrigens auch statt: www.instagram.com/harzletter.de/

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