Harzletter, der Vierte.
Bisher verläuft dieser Monat weitgehend sonnig, tagsüber wird es noch bis zu 20 Grad warm. Also die Chance für ein paar letzte Motorradrunden im Harz. Und wie ich so Kurven schwinge über Gernrode Richtung Güntersberge fällt mir bei der Durchfahrt von Friedrichsbrunn an der rechten Seite ein Haus auf: „Ski- und Heimatmuseum“ steht in einer sehr heimatverbundenen Schrifttype an an einer schon ziemlich gammeligen Hauswand.
Es scheint offen zu sein – ich bremse, drehe um und will mir das näher ansehen.
Es ist offen, und ich gerate in einen Mini-Universum des Vollgestopft-Seins. Aber zunächst fängt mich am Eingang eine sehr freundliche Museumswärterin ab (den Namen weiß ich leider nicht), die, dankbar für jeden Besucher, mir ausführlich die Räumlichkeiten erklärt. Der Eintritt ist frei, eine Spendendose steht in der Ecke.
Es gibt Räume zur Geschichte, zum Volkstum, einen Raum nur mit Puppen, einen mit ausgestopften Vögeln. Und natürlich die üppige Ski- und Rodel-Abteilung. Ein etwas schräger Filmausstatter hätte das nicht besser inszenieren können. Das Ganze untergebracht in der ehemaligen Pension Dippe – also einem Haus mit vielen Zimmern und Zimmerchen, Treppen und Treppchen.
Allem umweht mehr als ein Hauch von Niedergang. Friedrichsbrunn war zu DDR-Zeiten ein Ort des Massentourismus, davon ist fast nichts geblieben. Und Skifahren fällt mangels Schnee inzwischen weitgehend aus. Das Museum, das zur Stadt Thale gehört, wird tapfer weiterbetrieben, auch wenn sich kaum Besucher dorthin verirren.
Auch eine Art von Harz-Romantik.
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Harz-Crime: Anzeige eines Hoteliers aus Bad Harzburg gegen eine Gastfamilie. Nach einem einwöchigen Urlaub reisten die die Gäste heimlich ab.
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Und dann kommt noch Ballermann-Entertainer Mickie Krause am 15. nach Bad Lauterberg auf die Lutterwiesn (so eine Art Oktoberfest auf harzerisch). Leider ausverkauft, sonst würde ich überlegen, ob …
Die Region ist bereits im Taumel der Erwartungen.